Haarausfall bei Männern – Ursachen & was hilft

Rund jeder dritte Mann ist im Laufe seines Lebens betroffen: Haarausfall bei Männern kann zahlreiche Ursachen haben. In den allermeisten Fällen ist der Haarverlust erblich bedingt, das «Problem» also schlichtweg Schicksal. Aber es gibt auch andere Faktoren, die hinter dem Haarausfall stecken können: Wenn Männer unter Stress leiden, sich ungesund ernähren oder bestimmte Medikamente einnehmen, kann sich das störend auf die Haarwurzeln auswirken und Haarverlust auslösen.

Ab wann spricht man bei Männern von Haarausfall?

Ganz normal ist es, wenn pro Tag bis zu 100 Haare ausfallen. Bei mehr als 100 Haaren pro Tag liegt laut Definition ein Haarausfall vor und Männer bekommen langsam aber sicher lichtes Haar. Bleiben also über einen längeren Zeitraum auffallend viele Haare in der Bürste oder dem Kamm und sind das Duschbecken oder Kopfkissen morgens voller Haare, dann lohnt es sich, den Ursachen auf den Grund zu gehen und eine Fachperson zu Rate zu ziehen (mehr Einzelheiten im Ratgeber zum Thema Haarwachstum).

Meist sind die Gene schuld am Haarausfall bei Männern

Bei 95 Prozent aller Männer sind die Erbanlagen für den Haarausfall verantwortlich. Genetisch bedingter Haarverlust wird auch androgenetische Alopezie genannt. Ist der Haarausfall bei Männern in diese Kategorie einzuordnen, beginnt er mit Geheimratsecken. Später bildet sich häufig eine kahle Stelle am oberen Hinterkopf aus. Bei einigen Männern bleibt am Ende nur ein Haarkranz, der zwischen den Ohren zum Hinterkopf verläuft. Ein vollständiger Haarverlust kommt hingegen äusserst selten vor.

Ein genetisch bedingter Haarausfall kann beim Mann schon mit 20 Jahren oder früher beginnen. Die Ursache ist eine Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegen das männliche Sexualhormon Testosteron. Durch Testosteron kann sich der Lebenszyklus von Haaren verkürzen – sie fallen dann schneller aus und wachsen dünner nach. Da die Testosteron-Empfindlichkeit von Haarwurzeln im Bereich der Schläfen am grössten ist, geht der genetisch bedingte Haarausfall bei Männern mit Geheimratsecken los, bevor andere Bereiche des Kopfes betroffen sind.

Übrigens kann Haarverlust bei Frauen ebenfalls durch eine Testosteron-Überempfindlichkeit ausgelöst werden.

Wichtig zu wissen: Wenn auf nur einer Kopfseite eine Geheimratsecke entsteht, spricht das für eine nicht-genetische Ursache. In so einem Fall sollten Männer eine Fachperson konsultieren, da beispielsweise kreisrunder Haarausfall zugrunde liegen könnte.

Diffuser Haarausfall: Wenn Männer am gesamten Kopf Haare verlieren

Nicht immer schleicht sich Haarverlust langsam mit Geheimratsecken ein. Dünnen Haare auf dem gesamten Kopf gleichmässig bzw. ohne ein bestimmtes Muster aus, ist von diffusem Haarverlust die Rede. Es wird dann an vielen Stellen die Kopfhaut sichtbar, während vollständig kahle Stellen eher selten sind. Diese Form von Haarausfall tritt bei Männern oft in Verbindung mit anderen Symptomen auf.

Zu den häufigsten Ursachen von diffusem Haarverlust zählen Nährstoffmangel, Stress, Hormonschwankungen, die Einnahme bestimmter Medikamente (etwa zur Behandlung von Arthrose, Bluthochdruck, Blutverdünner oder Antibiotika) sowie andere Erkrankungen (z. B. Infekte mit hohem Fieber, starker Gewichtsverlust oder psychische Belastungen).

In den meisten Fällen wachsen die Haare wieder nach, sobald die Ursache von diffusem Haarausfall bei Männern gefunden und behoben worden ist.

Haarverlust in sieben Stadien: Das Hamilton-Norwood-Schema

1951 entwickelte James Hamilton eine Beschreibung des hormonell-erblichen Haarverlusts bei Männern, die später von O’Tar Norwood erweitert wurde. Bei 80 Prozent aller betroffenen Männer lichtet sich das Haar in den sieben Stadien dieses so genannten Hamilton-Norwood-Schemas. Seltener konzentriert sich der männliche androgenetische Haarausfall (wie bei Frauen) auf die Scheitelregion.

Mann Kahlheit
Frau Kahlheit 2
Frau Kahlheit 3
Frau Kahlheit 4

Kreisrunden Haarausfall bei Männern erkennen

Neben genetischem und diffusem Haarausfall können Männer auch von kreisrundem Haarausfall betroffen sein. Dabei entstehen runde, unregelmässige, kahle Stellen auf dem Kopf sowie oft auch im Barthaar. Die Ursachen sind noch nicht eindeutig geklärt. In der Regel verläuft der kreisrunde Haarausfall bei Männern in Schüben und die Haare wachsen anschliessend wieder nach.

Wenn die Ernährung Haarausfall auslöst: Was Männer dagegen tun können

Die Ernährung ist ein wichtiger Faktor für schöne Haare. Wenn Nährstoffe dauerhaft fehlen, kann Haarverlust die Folge sein. Um Haarausfall vorzubeugen, sollten Männer daher auf eine ausgewogene Ernährung achten. Für die Haargesundheit ist vor allem eine ausreichende Zufuhr der Mineralstoffe Zink und Eisen sowie auch der B-Vitamine (vor allem Biotin) von hoher Bedeutung.

Biotin (auch Vitamin B7 sowie Vitamin H genannt) befindet sich etwa in Haferflocken, Sojabohnen, Pilzen, gekochten Eiern, Nüssen oder Sonnenblumenkernen. Auch Milchprodukte sind gute Biotin-Lieferanten. 

Ist Stress die Ursache von Haarausfall? Entspannungstipps für Männer


Um Haarausfall zu stoppen, brauchen Männer manchmal vor allem eines: Entspannung. Denn Stresshormone erreichen über die Blutbahn den gesamten Körper und machen auch vor Haarfollikeln nicht Halt. Die Wachstumsphase von Haaren wird frühzeitig beendet, wenn sie dauerhaft unter dem Einfluss von Stresshormonen stehen. Haarwurzeln gehen dann in die Ruhephase über und nach zwei bis drei Monaten fallen betroffene Haare aus.

Die gute Nachricht: Sobald die Anspannung nachlässt, wachsen auch die Haare wieder nach. Stressbedingter Haarausfall muss bei Männern also nicht von Dauer sein. Um abzuschalten und Stress zu reduzieren, eignen sich beispielsweise Meditation oder moderate Bewegung. Studien belegen, dass ein Spaziergang im Grünen Anspannung wirksam reduziert. US-amerikanische Forschende haben gezeigt, dass bereits 20 Minuten in der Natur den Stresspegel merklich lindern.