Haarausfall bei Frauen: welche Ursachen es gibt und was hilft

Jede zweite Frau leidet im Laufe ihres Lebens unter Haarausfall – selbst bei den unter-40-Jährigen betrifft Haarausfall rund jede vierte Frau. Wenn die Haare zunehmend ausdünnen, stumpf werden oder brechen, ist das für Frauen oft sogar noch belastender als für Männer. Denn bei ihnen gilt schönes Haar ganz besonders als Merkmal für Attraktivität.

Haarausfall (auch Alopezie genannt) kann bei Frauen zahlreiche Ursachen haben – von Stress über Nährstoffmangel oder hormonelle Gründe bis hin zu gesundheitlichen Faktoren.

Wie viel Haarverlust ist normal und wann ist es Haarausfall bei Frauen?

Haarwurzeln durchlaufen drei Phasen (Wachstumsphase, Übergangsphase, Ruhephase), bis das Haar ausfällt, neu nachwächst und der Zyklus wieder von vorn beginnt. Es ist daher normal, dass täglich bis zu 100 Haare ausfallen. Sind es über einen längeren Zeitraum deutlich mehr, ist von Haarausfall die Rede – bei Frauen und bei Männern.

Die häufigsten Ursachen für Haarausfall bei Frauen

Ob erblich oder gesundheitlich bedingter Haarausfall, ob Hormone, Ernährung oder Stress – das Ergebnis ist für die meisten Frauen wenig erfreulich. Dieses Kapitel beleuchtet die verschiedenen Formen und Ursachen, im Anschluss werden Lösungsmöglichkeiten vorgestellt.

Was erblich bedingte Alopezie bei Frauen bedeutet

Hinter Haarausfall bei Frauen steckt – genau wie bei Männern – in 90 Prozent der Fälle erblich bedingter Haarverlust. Dabei handelt es sich um eine vererbte Überempfindlichkeit von Haarwurzeln gegenüber dem männlichen Sexualhormon Testosteron (genauer gegenüber Dehydrotestosteron).

Da auch Frauen natürlicherweise Testosteron produzieren, können sie – genau wie Männer – davon betroffen sein. Sichtbar wird der genetisch bedingte Haarausfall bei Frauen in der Regel vor allem nach den Wechseljahren.

Ein zweiter Faktor, der als Ursache für genetisch bedingten Haarverlust bei der Frau diskutiert wird, ist ein Mangel am Hormon «Aromatase». Es dient unter anderem dazu, männliche Geschlechtshormone an den Haarfollikeln in das weibliche Geschlechtshormon Östrogen umzuwandeln und so das Haarwachstum zu fördern. Ist zu wenig Aromatase vorhanden, fällt diese Schutzfunktion geringer aus und Haarausfall bei Frauen kann die Folge sein.

Erblich bedingter Haarausfall äussert sich bei Frauen anders als bei Männern. Während Männer zuerst Geheimratsecken ausbilden, lichtet sich bei Frauen das Haar vorwiegend im Scheitelbereich und dünnt dort zunehmend aus. Seltener wird das Haar auch an der Stirn weniger. In der Regel kommt es bei Frauen aber nicht zur Glatzenbildung.

Kreisrunder Haarausfall bei Frauen

Wenn plötzlich starker Haarausfall einsetzt, kann bei Frauen auch kreisrunder Haarausfall dahinterstecken. Es entstehen dabei komplett kahle, runde Stellen auf dem Kopf und auch die Wimpern, Augenbrauen und Körperhaare können betroffen sein. Die Ursache ist bis heute noch unklar. Fachleute gehen aber davon aus, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt. Dabei richtet sich das körpereigene Immunsystem statt gegen Krankheitserreger plötzlich gegen körpereigene Strukturen – wie in diesem Fall möglicherweise die Haarfollikel oder Haarwurzeln.

Kreisrunder Haarausfall ist bei Frauen eine relativ häufige Ursache für Haarverlust – schätzungsweise ist rund ein Prozent aller Frauen davon betroffen. Plötzlicher starker Haarausfall ist für jede Frau belastend. Meist heilt kreisrunder Haarausfall aber innerhalb weniger Monate von ganz allein aus und die Haare wachsen normal wieder nach. Diese Form des Haarausfalls kann bei Frauen allerdings im Laufe des Lebens immer wieder auftreten.

Diffuser Haarausfall bei Frauen: insgesamt dünner werdendes Haar

Dünnen die Haare auf dem gesamten Kopf zunehmend aus, handelt es sich um sogenannten diffusen Haarausfall. Dafür gibt es bei Frauen viele mögliche Ursachen: Mangelernährung, Essstörungen, Schilddrüsenerkrankungen, Nebenwirkungen von Medikamenten, Stress oder psychische Erkrankungen (z. B. Depressionen) zählen dazu.

Nährstoffmangel als Ursache von diffusem Haarausfall bei Frauen: Was tun?

Durch eine einseitige Ernährung (z. B. eine spezielle Diät) kann es zu einem Mangel an Nährstoffen kommen, die für die Haargesundheit von Bedeutung sind. Wichtig zu wissen: Fehlt es dem Körper an Vitalstoffen, dann spart er diese zuerst bei der Versorgung der Haarwurzeln ein, da Haare nicht überlebenswichtig sind.

Behandelnde sollten sich deshalb immer auch nach der Ernährung erkundigen. Vor allem eine Unterversorgung mit Eisen, Zink, Selen oder B-Vitaminen (z. B. Biotin) kann der Grund für diffusen Haarausfall bei Frauen sein. Um die Nährstoffversorgung der Haare zu sichern, ist eine ausgewogene Ernährung das A und O.

Wenn die Frisur schuld am Haarausfall bei Frauen ist

Starker Haarausfall kann bei der Frau auch offensichtliche Gründe haben. Denn manchmal ist schlichtweg die Frisur das Problem. Die sogenannte Traktionsalopezie liegt vor, wenn das Haar zu lange zu grossem Zug ausgesetzt wird. Das passiert etwa, wenn regelmässig ein sehr enger Dutt oder ein eng geflochtener Zopf getragen wird.

Solche mechanischen Belastungen überfordern die Haarwurzeln auf Dauer – Haare brechen ab, es lösen sich viele kurze Haare aus der Frisur und stehen vom Kopf ab, bevor es letztlich zum Haarausfall bei den Frauen kommt. Betroffene sollten die Haare häufiger locker zusammengebunden oder offen tragen, um die Haarwurzeln zu entlasten.

Übrigens können auch Extensions, Dreadlocks, Lockenwickler oder starkes Ziehen beim Kämmen eine Traktionsalopezie verursachen.

Haarausfall bei Frauen durch besondere Lebensumstände

Das weibliche Geschlechtshormon Östrogen fördert das Haarwachstum und unterstützt gesunde Haare. Während des natürlichen Zyklus ist der Östrogenspiegel etwa in der Zeit direkt vor dem Einsetzen der Menstruationsblutung am niedrigsten. Einige Frauen bemerken währenddessen, dass mehr Haare als sonst ausfallen. Generell können Hormonschwankungen immer mit Haarausfall bei Frauen verbunden sein.

Haarverlust kommt zudem auch sehr häufig nach dem Absetzen der Anti-Baby-Pille vor. Das liegt daran, dass sich der Körper an die medikamentöse Östrogenzufuhr gewöhnt hat und dann erstmal auf «Entzug» ist. In der Regel pendelt sich der Östrogenspiegel mit der Zeit aber von allein wieder ein und der Haarausfall bei den Frauen lässt nach.

Haarausfall bei Frauen während und nach der Schwangerschaft

Während einer Schwangerschaft ist der Östrogenspiegel besonders hoch. Das äussert sich häufig auch dadurch, dass die Haare besonders voll, glänzend und kräftig aussehen. Nach der Entbindung fällt der Östrogenspiegel jedoch deutlich ab und es kann sein, dass es dadurch zu Haarausfall bei der Mutter kommt. Das ist jedoch kein Grund zur Sorge, da sich das Haarwachstum in der Regel innerhalb weniger Monate wieder normalisiert.

Kommt es während der Schwangerschaft zu Haarausfall, liegt das oft daran, dass es Betroffenen an Nährstoffen fehlt. Häufig liegt beispielsweise ein Eisenmangel vor.

Wenn die Wechseljahre schuld am Haarverlust der Frau sind

Die meisten Frauen kommen zwischen dem 45. und dem 55. Lebensjahr in die Wechseljahre. Danach kann sich starker Haarausfall bei der Frau einschleichen, da die Eierstöcke nun ihre Östrogenproduktion reduzieren. Gleichzeitig macht sich in dieser Lebensphase bei vielen Frauen der erblich bedingte Haarausfall bemerkbar. Dieser schreitet in der Regel langsam voran. Aus beiden Gründen ist Haarausfall bei Frauen im Alter ein häufig beobachtetes Phänomen.

Wie lässt sich Haarausfall mindern und was hilft speziell bei Frauen?

Es gibt einiges, das Frauen gegen Haarausfall unternehmen können. Um die beste Behandlung zu finden, muss aber zunächst die Ursache festgestellt werden. Wenn Frauen Haarausfall bei sich bemerken, empfiehlt sich daher Fachpersonen in der Apotheke oder Drogerie um Rat zu fragen.

Massnahmen gegen erblich bedingten Haarausfall bei Frauen

Steht die Ursache fest, folgt die Frage: Was hilft wirklich, um Haarausfall zu mindern und das Haarwachstum zu fördern? Frauen können, wenn es erblich bedingter Haarausfall ist, in Rücksprache mit Behandelnden beispielsweise Medikamente erhalten.

Diffuser Haarausfall: Therapieoptionen bei Frauen

Diffuser Haarverlust lässt sich in der Regel gut behandeln. Wird etwa ein auslösender Nährstoffmangel behoben oder Stress reduziert, wachsen die Haare normalerweise einfach wieder nach.

Sind hormonelle Schwankungen schuld, können Fachpersonen den Haarausfall bei Frauen oft mit hormonellen Therapien mindern.